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AutorenbildVegallina

Das wahrscheinlich Beste, was du für Tiere tun kannst

Aktualisiert: 12. Feb. 2021

Vielen Tieren kann man deutlich ansehen, wann sie sich freuen, wann sie traurig sind, dass sie lernen können und vieles mehr. Vielleicht habt ihr schon bestimmte Tiere näher kennen gelernt und beobachtet, wie sie fühlen, wie sie sich mit euch anfreunden, und dass sie eine individuelle Persönlichkeit haben.

Vielleicht habt ihr schon Tieren jahrelang ein schönes Leben bei euch ermöglicht. Vielleicht hat jemand von euch auch schonmal ein verletztes Tier gefunden oder ein krankes Haustier gepflegt, und vielleicht konntet sogar einem Tier das Leben retten. Das ist etwas sehr Wertvolles. Jedes Tier lebt nur einmal. Sie alle möchten frei und glücklich sein und keine Schmerzen haben, und ihr habt ihm diesen Wunsch erfüllt.


Viele Tiere könnten Hilfe brauchen – aber wir alle können etwas für sie tun, sogar ganz nebenbei!

Leider sterben in einem Jahr über 150 Milliarden Tiere durch Gewalt der Menschen. Durch Gewalt, die meistens eigentlich vermieden werden könnte. (Um sich diese Zahl besser vorstellen zu können: ca. 110 Milliarden Menschen wurden geboren, seit es den Planeten Erde gibt. (1)) Viele sterben mit Schmerzen, ersticken langsam, oder empfinden Angst und Panik, weil sie wahrnehmen, was um sie herum passiert. (2) Von den über 60 Mrd. betroffenen Landtieren (2011)(3) wurden die allermeisten von den Menschen gezüchtet und aufgezogen, um genutzt und getötet zu werden. Von den Fischen unter den ca. 90 Mrd. Meerestieren (4) ist es ungefähr die Hälfte (5). Diese Tiere haben oft auch ein trauriges Leben. Sie werden meistens in Massen gehalten. Auf ihre einzelnen Bedürfnisse kann dabei nicht eingegangen werden. Oft haben die einzelnen Individuen sehr wenig Platz und leiden unter Stress und Verletzungen. Auch können die Körper der Tiere ihrer Überzüchtung oft nicht standhalten.



Wie viele Tiere leben

Betroffen sind z.B. Rinder. Über 70% der Mastrinder und Milchkühe in Deutschland leben in Laufstallhaltung. Nur um die 40% dürfen auf überhaupt die Weide, oft nur in einem Teil des Jahres. Rinder sind Weichbodengänger und bevorzugen weiche und verformbare Böden, dennoch leben sie in ihren Ställen oft auf harten Vollspaltenböden aus Beton. Bei Milchkühen gibt es Bereiche mit Einstreu oder Gummibelag, bei Mastrindern fehlt auch das oft, was zu Verletzungen führt. Teilweise leben die Tiere in Anbindehaltung, das heißt, sie sind am Hals fixiert und können sich kaum bewegen. In der industriellen Milchkuhhaltung werden Mutterkuh und Kalb nach der Geburt voneinander getrennt. Den Trennungsschmerz kann man ihnen deutlich ansehen, das zeigt z.B. dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=_bci5ZAiEac. Auch entwickeln die Kälber Verhaltensstörungen, werden anfälliger für Krankheiten und sterben öfter jung, wenn sie von der Mutter getrennt werden. Sind die Kälber männlich, werden sie oft noch in jungem Alter geschlachtet. Sind sie weiblich, werden sie oft wie ihre Mütter immer wieder befruchtet und dann von ihren Kindern getrennt und an Melkmaschinen angeschlossen. (6)



Mastschweinen geht es ähnlich: Sie dürfen ohne Auslauf ins Freie gehalten werden. Für Schweine mit einem Gewicht von über 110 kg ist lediglich eine Fläche von 1 m² vorgesehen, in einer Bucht mit hartem Betonspaltboden. Ihre Fäkalien sollen durch diesen hindurch fallen. Dabei steigt das schleimhautreizende Gas Ammoniak auf und führt oft zu Schädigungen der Atemwege und der Lunge. Auch leiden die Tiere unter der Enge und Reizarmut und die Bewegungseinschränkung ist Mitverursacher für besonders schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparats. Ohne Betäubung dürfen sie kastriert, ihre Schwänze kupiert und ihre Eckzähne abgeschliffen werden. Zuchtsauen sind zeitweise in engen Metallgitterkäfigen untergebracht: Wenn sie Junge bekommen, leben sie beispielsweise bis zu fünf Wochen in einer Einzelabferkelbucht mit hartem Boden und sind permanent oder zeitweise in einem Metallgestell fixiert. Die für Muttersauen typische Geburtsvorbereitung und das natürliche Mutter-Kind-Verhalten sind in diesem System gänzlich unmöglich. (7) Weiteres z.B. im Video: https://www.youtube.com/watch?v=pKuAj6KxggM




Auch die meisten Legehennen in Deutschland (63,07 %) leben in Bodenhaltung, das heißt normalerweise in großen Hallen, ebenfalls nicht draußen in der Wiese, sondern in Gruppen von bis zu 6.000 Tieren und bei einem Platzangebot von 9 Hennen pro m² (bzw. 1.111 cm² je Huhn). Ein Drittel der begehbaren Gesamtfläche ist mit Einstreu ausgestattet, der Rest des Bodens besteht aus Gittern aus Holz oder Plastik, an denen sich die Tiere verletzen können. Damit sie sich nicht vor Stress gegenseitig picken, wird ihnen oft ohne Betäubung der Schnabel gekürzt, was sehr weh tut, da die Schnabelspitze intensiv durchblutet und von Nerven durchzogen ist, und weil am Schnabelstumpf schmerzhafte Geschwulste entstehen können. Ihre Brüder werden direkt nach dem Schlupf geschreddert oder erstickt, weil sie keine Eier legen und nicht zur Mast gezüchtet wurden. (8) Hier geht es zu einer virtuellen 360°-Tour durch die Legehennenaufzucht: https://albert-schweitzer-stiftung.de/wp-content/tour/, weitere Informationen gibt es z.B. im Video: https://www.youtube.com/watch?v=xjEfIkjGkuw .



Was können wir dagegen tun?

Zum Glück haben wir heutzutage die Möglichkeit, komplett ohne tierliche Produkte zu leben. Wenn wir stattdessen pflanzliche Nahrungsmittel und Kleidungsstücke kaufen, hören wir auf, dieses Leiden der Tiere zu unterstützen, und tragen dazu bei, dass langsam immer weniger Tiere qualvoll gehalten und getötet werden. In einem anderen Blogbeitrag habe ich ein Argument eines Philosophen beschrieben, das zeigt, inwiefern wir als Einzelne einen Unterschied machen können. Genug Leute zusammen machen natürlich auf jeden Fall einen Unterschied: Was seltener gekauft wird, wird seltener produziert. Wir können also sehr vielen Tieren helfen, und das sogar einfach im Alltag, auch ohne weiteres Geld oder Zeit in Tierschutz oder Tierpflege zu investieren. Eigentlich sehr erfreulich, oder?

Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, sich tierfrei zu ernähren und auch zu kleiden. Die meisten lassen dabei nicht auf einmal alle tierlichen Produkte weg, sondern stellen sich langsam um. Jeder Verzicht ist für die gezüchteten Tiere ein Gewinn! Und nicht nur für sie, sondern auch für die Umwelt und damit für wilde Tiere und seltene Arten: Eine Oxford-Studie hat zum Beispiel herausgefunden, dass wir nicht nur sehr viel weniger Treibhausgase ausstoßen würden, sondern auch 75% weniger landwirtschaftliche Fläche brauchten, wenn wir keine Tierwirtschaft betreiben würden: "Avoiding meat and dairy is ‘single biggest way’ to reduce your impact on Earth" ("Fleisch und Milch wegzulassen ist der "eine größte Weg", deinen Einfluss auf die Welt zu reduzieren")! (9)


Es gibt viele verschiedene pflanzliche Rezepte, hier sind zum Beispiel einige zu finden: https://veganuary.com/recipes/

Hier findet ihr Restaurants mit vegetarischem und veganem Angebot: https://www.happycow.net/ Auch in nicht dort verzeichneten Restaurants gibt es oft ein paar Möglichkeiten, tierfrei zu essen, denn Dinge wie z.B. Salat mit Essig-Öl-Dressing, Spaghetti Aglio Olio, Pommes, Bruschetta oder Gemüsepizza, bei der der Käse weggelassen wird, bieten viele an.

In einem andren Blogbeitrag habe ich mich außerdem etwas näher mit veganen Kleidern Schuhen befasst, und damit, wo man sie kaufen kann: https://vegallina.wixsite.com/kannich/post/mit-kleidern-gutes-tun . So schwer ist es allerdings nicht, Kleider ohne tierische Bestandteile zu finden, denn viele bestehen ja sowieso z.B. aus Baumwolle und nicht aus Tierhaaren.


Ist das für mich gesund?

Eine ausgewogene, rein pflanzliche Ernährung versorgt uns mit fast allen Nährstoffen, die wir brauchen. Das Einzige, was wir zusätzlich einnehmen müssen, ist Vitamin B12. Dieses kann weder von Pflanzen, noch von Tieren hergestellt werden. Es ist ein Abfallprodukt von Bakterien, die in unserem Darm und in der Erde vorkommen. Früher konnten Menschen es, wie andere Tiere, über Gemüse oder Wasser aufnehmen. In der heutigen Zeit, in der mehr auf Hygiene, Sauberkeit und Sterilität geachtet wird, ist die Aufnahme schwerer möglich – sogar für „Nutztiere“. Diesen wird das Vitamin deshalb sogar oft extra verabreicht: 90% der weltweit produzierten B21-Präperate landen im Tierfutter! (10) Wenn wir mit B12 angereicherte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zu uns nehmen, ist das also nicht wirklich unnatürlicher, als wenn wir Tiere essen, die das Vitamin über Nahrungsergänzungsmittel bekommen haben. Wir nehmen das Vitamin wie vorher aus einem Präparat auf und überspringen nur den Umweg durch das Tier. Die rein pflanzliche Ernährung senkt laut einigen Studien und Wissenschaftler*innen sogar das Risiko für häufige Krankheiten wie Krebs oder Herzkrankheiten. Hier sind weitere Informationen über Nährstoffe und Gesundheit:




Auch manche Landwirt*innen möchten ihre Tiere nicht mehr "nutzen" oder töten, sondern geben diese Tätigkeit auf und schenken ihnen ein Leben auf einem Gnadenhof. Schaut, wie sehr Tiere sich freuen, wenn sie zum ersten Mal in Freiheit sind!









(1) http://www.live-counter.com/weltbevoelkerung/ (letzter Zugriff: 22.03.19)

(5) https://netzfrauen.org/2018/10/19/aquakultur-2/ (letzter Zugriff: 22.03.19)


Bilder:


Videos: Animal Equality und Viva! Die beiden Organisationen sind nicht für den Inhalt meiner Webseite verantwortlich.

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