Was fällt euch als Erstes ein, wenn ihr an Australien denkt? Bei einigen Leuten sind es wahrscheinlich Kängurus. Die Tiere gelten als niedlich, als außergewöhnlich mit ihrem Beutel, und als beliebtes Symbol für das Land.
Aber wusstet ihr, dass Kängurus derzeit in großer Gefahr und Angst leben? Manche Menschen betrachten sie nämlich als Plage. Sie gefährdeten die Biodiversität und stünden in Nahrungskonkurrenz mit den in Australien gehaltenen Schafen, heißt es – umstrittenerweise. Mit dieser Begründung werden sie gejagt, und zwar zum Teil sehr brutal. Muttertiere werden beispielsweise getötet und liegengelassen, die Jungen bleiben lebendig im Beutel der toten Mama zurück, und gehen langsam zugrunde, wenn sie nicht von Tierschützer*innen gerettet werden.
Die Kängurujagd ist sogar das weltweit größte Abschlachten wilder Landtiere. Hättet ihr das gedacht? Ich habe von all dem nichts gewusst, bevor ich den Film Kangaroo sah – dabei könnte ich hier in Europa vielleicht sogar etwas dagegen tun.
Der Film Kangaroo macht auf die große Jagd auf die Beuteltiere aufmerksam und fragt, wie sinnvoll sie ist. Denn sie soll nicht nur die Landschaft und die Schafe schützen, sondern bringt auch viel Geld: Kängurufleisch wird als Tierfutter oder für Menschen zum Essen verkauft, ebenso das Känguruleder. Sportschuhe oder Handtaschen werden daraus gemacht. Geliefert wird es in die ganze Welt, und der größte Importeur für Känguruprodukte ist Europa. So wird das Jagen der Tiere auch finanziell gewinnbringend. Werden sie also wirklich vor allem zum Schutz der Schafe getötet, oder doch hauptsächlich, weil man ihr Fleisch und Leder gut verkaufen kann? Und wenn sie wirklich den Schafen schaden, könnte man sie nicht anders fernhalten, als indem man sie tötet? Politiker*innen, Professor*innen, Autor*innen, Landwirt*innen und Känguru-Jäger*innen sowie ehemalige Känguru-Jäger*innen kommen bei diesen und anderen Fragen zu Wort. Auch wird beispielsweise aufgedeckt, wie Statistiken über die Kängurupopulation gefälscht werden, um weitere profitable Jagd zu rechtfertigen. Die Kameras folgen Jagd-Teams und Menschen, die allein gelassene Kängurubabys finden und versuchen, ihr Leben zu retten. Es stellt sich heraus, dass die Jagd großes Leid bedeutet und ihr Nutzen ziemlich umstritten ist: Studien zufolge hilfst sie nicht wirklich der Umwelt oder den Schafen.(1) Auch gesundheitliche Gefahren von Kängurufleisch werden angesprochen. Russland, ein ehemals großer Käufer, hat seinen Import bereits gestoppt, weil darin unakzeptabel viele E.coli-Bakterien festgestellt wurden.(2) Würde Europa folgen, wäre das ein großer Gewinn für die wilden Tiere. Es könnte dazu führen, dass die Jagd weniger attraktiv wird und mehr Kängurus am Leben bleiben können.
Wenn es euch interessiert, schaut den Film, informiert euch weiter und macht in Europa und anderen Importländern auf die Grausamkeit der Jagd aufmerksam! Vielleicht habt ihr sogar die Möglichkeit, eine Filmvorführung zu organisieren. Vom Vegfund könntet ihr dabei finanziell unterstützt werden.
Infos zusammengefasst: https://www.prijatelji-zivotinja.hr/index.en.php?id=60
Quellen:
(1) https://www.prijatelji-zivotinja.hr/index.en.php?id=60 (letzter Zugriff: 26.09.19)
(2) https://www.abc.net.au/news/rural/2014-08-18/kangaroo-meat-ban/5677656 (letzter Zugriff: 26.09.19)
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